Alfred Partikel (1888–1945)
Figürliche Szene, 1920
Öl auf Leinwand
87,5 x 60,5 cm
Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
1966 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 5.000 DM
Abweichende Titel
Zwei Frauen
Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts: A Partikel 1920
Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 814
Inventar Land Berlin: 814
Weitere Nummern: 814/67
1961 bis 1966 Mica Plietzsch, Köln, per Erbschaft Q7
1966 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben von Mica Plietzsch Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Plietzsch führte bis 1929 die Berliner Filiale der Galerie van Diemen & Co. Als die Kunsthandlung sich 1929 mit der Galerie Dr. Benedict & Co. zusammenschloss, übernahm er gemeinsam mit Curt Benedict die Leitung des fusionierten Unternehmens. Van Diemen gehörte zu dem 1912 gegründeten Margraf-Konzern, der 1935 als jüdischer Betrieb liquidiert wurde. Plietzsch wurde die Gesamtleitung über die Auflösung des Kunsthandelskonzerns übertragen. Parallel dazu gründete er seine eigene Kunsthandlung, in der er sich auf den Handel mit Gemälden alter Meister spezialisierte. Seit etwa 1940 war er in Zusammenarbeit mit Kajetan Mühlmann für die „Dienststelle Mühlmann“ im Reichskommissariat des deutsch besetzten Den Haag als Experte für niederländische Malerei tätig und befasste sich unter anderem mit der Zusammenstellung von beschlagnahmter Kunst für das „Führermuseum“ in Linz und die Sammlung Hermann Görings.L3 Partikels Gemälde verblieb jedoch über alle Zeitläufte hinweg durchgängig im privaten Besitz von Plietzsch.
Adolf Jannasch hatte vor 1961 – vermutlich bei einem Besuch im Hause des inzwischen nach Köln umgezogenen Ehepaares Plietzsch – in seinem Sammler-Notizbuch vermerkt, dass der Sammler ein oder mehrere Werke Partikels besäße: „Plietzsch, dr (Köln) Grosz, 3 Pechsteins, [unleserlich] Partikel“.Q7 Er erwarb in den 1950er- und 1960er-Jahren eine größere Anzahl von Kunstwerken aus der Sammlung Plietzsch für die Galerie des 20. Jahrhunderts.
Recherche: HS | Text: CT/HS
Keilrahmen oben Mitte, Aufkleber Hasenkamp mit Leihgebervermerk: Dr. Plietzsch
Keilrahmen oben Mitte rechts, Aufkleber: Partikel, Alfred / Figürliche Szene
Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, 26.7.1966
Q2 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 2 (Depot G)
Q3 Protokoll der Ankaufskommission, 27.7.1966, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6754, Bl. 346
Q4 Liste Platten – Kasten III, Galerie M–R, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Vereinigte Kunstsammlungen
Q5 Ankaufsakten, Juli/August 1966, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie
Q6 Brief Rechtsanwalt Schönewolf an Dorothea Partikel, 6.1.1961, Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, NL Partikel, Alfred, Brief-Box o. Signatur
Q7 Sammler-Notizbuch Adolf Jannasch, Privatbesitz
L1 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 166 f.
L2 Rainer Gerckens, Unter weitem Horizont. Das Leben des Malers Alfred Partikel, Hamburg 2002, S. 161
L3 Laura Meier-Ewert, Eduard Plietzsch. Dem Zeitgeist stets zu Diensten, in: Gute Geschäfte. Kunsthandel in Berlin 1933–1945, Ausst.-Kat. Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. im Centrum Judaicum Berlin und im Landesarchiv Berlin, Berlin 2001, S. 87–92