Wilhelm Lehmbruck (1881–1919)
Sinnende, 1913/14
Bronze
Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
1973 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 350.000 DM
Abweichende Titel
Große Sinnende
Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
Oberseite der Plinthe rechts, Signatur: W. LEHMBRUCK
Plinthe hinten, Gussmarke: H. NOACK / BERLIN-FRIEDENAU
Plinthe hinten: L 1952-21
Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 1051
Inventar Land Berlin: 1051
Werkverzeichnis-Nummer
Schubert WV 64 B.1
1964 bis 1973 als Dauerleihgabe aus dem Familienbesitz Lehmbruck im Lehmbruck Museum Duisburg Q8 Q5
1973 erworben aus Mitteln des Landes Berlin (Deutsche Klassenlotterie) von Guido Lehmbruck für die Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Q1 Q5 Q4
Das Ankaufsgutachten betonte die Herkunft aus Familienbesitz: „Die Skulptur kommt aus dem Nachlass Lehmbrucks und wird von den Söhnen des Künstlers unter der Federführung des Rechtanwalts Guido Lehmbruck angeboten. Der Kaufpreis beträgt 350.000 DM.“Q4 Die Verwaltung des künstlerischen Nachlasses oblag nach dem Freitod des Künstlers 1919 zunächst seiner Witwe Anita Lehmbruck, später den beiden Söhnen Manfred und Guido.
Bei dem 1973 für Berlin angekauften Bronzeguss der „Sinnenden“, der sich zuvor seit 1964 als Dauerleihgabe im Lehmbruck Museum in Duisburg befunden hatte, handelt es sich um einen posthumen Nachguss aus dem Jahr 1925.L3 Anita Lehmbruck ließ nach dem Tod ihres Mannes in den 1920er-Jahren zahlreiche Güsse der „Sinnenden“ anfertigen, die sie in der Berliner Gießerei Noack in Auftrag gab. Diese Exemplare – so auch das unsrige – sind mit der Gussmarkel „H. NOACK / BERLIN-FRIEDENAU“ gekennzeichnet.
Recherche: HS | Text: CT
Bodeninnenseite rechts: 1952-21 L
Bodeninnenseite links, Kreide, blau: VW * I [?]
Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, erworben 1973
Q2 Vorschläge für Neuerwerbungen, Schreiben Werner Haftmann an die Ankaufskommission der Galerie des 20. Jahrhunderts, 31.1.1968, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Beratende Ankaufskommission, Protokolle, Lotto
Q3 Protokoll zur Ankaufskommission-Sitzung der Nationalgalerie vom 9.4.1973, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Beratende Ankaufskommission, Protokolle, Lotto
Q4 Gutachten zum Ankauf, [1973], Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie
Q5 Ankaufskorrespondenz zwischen Guido Lehmbruck und Werner Haftmann, Mai 1973, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie
Q6 Leihgabenliste Anita Lehmbruck, Ausstellungsakte Wilhelm Lehmbruck, Kestner-Gesellschaft Hannover, 1955/56, Niedersächsisches Hauptstaatsarchiv Hannover, Dep. 200, Nr. 109
Q7 Karteikarte Senat, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin
Q8 Archiv des Lehmbruck Museums Duisburg, freundliche Auskunft von Andreas Benedikt, 18.11.2011
L1 Reinhold Heller, The Art of Wilhelm Lehmbruck, Washington 1972, S. 45, Nr. 31
L2 Dietrich Schubert, Wilhelm Lehmbruck. Catalogue raisonné der Skulpturen. 1898–1919, Worms 2001, Nr. 64 B. 1
L3 Dietrich Schubert, Wilhelm Lehmbrucks „Rückblickende“ von 1914. Rekonstruktion und Deutungsversuch, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, Bd. 25, 1988, S. 188–214
L4 The Art of Wilhelm Lehmbruck, hrsg. von Reinhold Heller, Ausst.-Kat. National Gallery of Art Washington; University of California Los Angeles; San Francisco Museum of Art; Museum of Fine Arts Boston, Washington 1972, S. 45, Nr. 31
L5 Paul Westheim, Wilhelm Lehmbruck. Das Werk Lehmbrucks in 84 Abbildungen, Potsdam und Berlin 1919, S. 63