Georg Kolbe (1877–1947)
Porträt Walter Leistikow, 1907
Bronze
Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
1952 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 800 DM
Abweichende Titel
Walter Leistikow / Bildnisbüste Walter Leistikow
Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts am Büstenausschnitt: Kolbe
Gussmarke: H. NOACK BERLN FRIEDENAU
Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 82
Inventar Land Berlin: 82
ab 1908 Anna Leistikow, Berlin und Kopenhagen, per Erbschaft Q3
bis 1952 Frau W. Leistikow, Kopenhagen, per Erbschaft Q3 Q4
1952 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben aus dem Nachlass Walter Leistikow, vermittelt durch Oskar Kann, Heidelberg Q3 Q4
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
1952 schrieb Oskar Kann, der den Verkauf an die Galerie des 20. Jahrhunderts vermittelte, aus Heidelberg an Adolf Jannasch: „Ich bin kein Kunsthändler und lediglich von der Tochter Leistikows, die in Dänemark wohnt, beauftragt, mich um den Verkauf zu mühen.“Q3 Er bot Jannasch vier Werke aus dem Nachlass Leistikow an, neben dieser Plastik von Kolbe auch zwei Ölgemälde von Leistikow selbst und ein Porträt des Malers von Lovis Corinth: „[…] aus ideellen Gründen möchte ich Ihnen besonders bei der Plastik den Vorzug geben, die ich deshalb auch nicht besonders hoch ansetzte. Alles war bisher im Besitz der Familie Leistikow und nie im Handel.“ Der Galeriedirektor ging auf das Vorzugsangebot ein und schrieb 1953 direkt an Gunnar Leistikow in New York: „Inzwischen hat der Senat für die von mir geplante Galerie des 20. Jahrhunderts eine Bronzebüste Ihres Vaters von Kolbe erworben, und ich hoffe, dass mir auch die Erwerbung des Gemäldes von Corinth, das Ihren Vater bei der Arbeit zeigt, gelingt.“Q4 Auch dieser Ankauf wurde wenig später bewilligt (Inv.-Nr. 84).
Das Bronzeporträt weist eine Gussmarke der Berliner Gießerei Noack auf. Diese verwendete nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch selten den Zusatz „Friedenau“ im Gussstempel. Die hier vorhandene Marke deutet demnach auf einen frühen Guss hin.
Recherche: HS | Text: CT
unbezeichnet
Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 5.11.1952
Q2 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 4
Q3 Korrespondenz zwischen Oskar Kann, Heidelberg, und Adolf Jannasch, 15.9.1952 und 5.10.1952, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1361 [Angebot; Bestätigung der Provenienz Familie Leistikow]
Q4 Brief Adolf Jannasch an Gunnar Leistikow, New York, 28.3.1953, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1622
L1 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1953, Nr. 10
L2 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1958, Nr. 209
L3 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1960, Nr. 232
L4 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1963, Nr. 276
L5 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 351
L6 Berliner Bildnisse aus drei Jahrhunderten, Ausst.-Kat. Städtische Galerie München, Berlin 1962, Nr. 130