Conrad Felixmüller (1897–1977)
Offenes Haar, 1918
Holzschnitt auf Papier
Bildmaß 31,60 x 31,00 cm; Blattmaß 43,5 x 34,8 cm
Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Zwischen 1948 und 1959 erworben durch das Land Berlin
Abweichende Titel
Selbstbildnis III
Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten links, Bleistift: Holzschnitt
unten Mitte, Bleistift: – Offenes Haar –
unten rechts im Druck, Monogramm: FM
unten rechts, Bleistift: Felixmüller 18.
unten rechts, Bleistift: 11.11.18
Passepartout unten links: Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts
Passepartout unten Mitte, Stempel: Kupferstich / Kabinett / Berlin-Dahlem
Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 569-2
Weitere Nummern: 569/W; K. 1919/18 (Stadtmuseum Dresden)
Werkverzeichnis-Nummer
Söhn WV 136
1919 bis September 1937 Stadtmuseum Dresden, erworben vom Künstler (Rückseite) Q5
11.10.1937 Deutsches Reich/Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, als „entartet“ beschlagnahmt im Stadtmuseum Dresden Q5
Sonderbestand Reichministerium für Volksaufklärung und Propaganda
spätestens 1959 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben von unbekannt
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
1937 wurde der Holzschnitt im Zuge der Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Stadtmuseum Dresden beschlagnahmt (Beschlagnahme-Verzeichnis Nr. 13584) und war für den Sonderbestand Reichministerium für Volksaufklärung und Propaganda vorgesehen, der im Beschlagnahmeinventar des Ministeriums mit dem Buchstaben „D“ gekennzeichnet wurde.Q5 Für welche Zwecke sich das Propagandaministerium diesen Sonderbestand reservierte, ist noch unbekannt. Er enthielt auffällig viele Werke Max Pechsteins, doch sind insgesamt keine nachvollziehbaren Auswahlkriterien ersichtlich (freundliche Mitteilung von Meike Hoffmann, Forschungsstelle „Entartete Kunst“, 23.2.2011).L2 Ebenso unklar ist, welchen Weg der Holzschnitt vom Propagandaministerium aus nahm, bis er spätestens 1959 vom Berliner Senat als „Wandschmuck“ erworben und später der Galerie des 20. Jahrhunderts überwiesen wurde.
Recherche: HS | Text: HS
unten Mitte, Stempel: Stadtmuseum Dresden
unten Mitte, Tusche: K. 1919/18 / Müller, Felix / Offenes Haar / 1919 30 M.
Q1 Brief Adolf Jannasch an Dieter Gleisberg, 11.10.1966, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II B/Galerie des 20. Jahrhunderts – Land Berlin 3, Bl. 257
Q2 Liste „In der Galerie befindliche Bilder aus B 3000/301 (Wandschmuck)“, 1959, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 04-0300-00-006.2
Q3 Karteikarte Druckgraphik (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett
Q4 Übergabeliste Kästen Graphik an die Nationalgalerie, 1968, Kasten B 9, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-053
Q5 Verzeichnis beschlagnahmter Kunstwerke, Reichministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Bundesarchiv Berlin, R 55/20745, Bl. 107
Q6 Karteikarte Senat, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin
L1 Gerhard Söhn, Conrad Felixmüller. Das graphische Werk. 1912–1977, Düsseldorf 1987 (2. Aufl.), Nr. 136
L2 Andreas Hüneke, Beschlagnahmte Kunstwerke im Atelier Ernst Barlachs. Böhmer als Händler der Aktion „Entartete Kunst“ und die Auslagerung von deren Restbeständen nach Güstrow, in: Meike Hoffmann (Hrsg.), Ein Händler „entarteter“ Kunst. Bernhard A. Böhmer und sein Nachlass, Berlin 2010, S. 73–88