Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Marcus Behmer (1879–1958)
Aktstudie eines Knaben, 1931

Aquarell und Bleistift auf Papier
Blattmaß 22,0 x 15,5 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1959 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 150 DM (als Konvolut 384 a–t)

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Giton am Feldweg (Vorzeichnung)

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts: 21 I.31

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 30/384 d
Weitere Nummern: 384 d; 384 d

Foto: Büttner, Wolfram / © Marcus Haucke, Berlin 2016
Provenienz
bis 1959 Werner Haucke, Berlin, aus dem Künstlernachlass
1959 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben von Werner Haucke Q1
1968 bis 1986 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Sammlung der Zeichnungen)
seit 1986 (mit Übergabe der Sammlung der Zeichnungen) als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Das Blatt kam 1959 als Teil eines Konvoluts von 19 Zeichnungen Marcus Behmers in den Bestand der Galerie des 20. Jahrhunderts (Inv.-Nr. 384 a bis 384 t). Der Konvolutpreis für den Ankauf betrug 150 DM. Bei den Werken handelt es sich vorwiegend um Skizzen zum Petron.L1

Adolf Jannasch erwarb die Werke von Werner Haucke (1933–1974), der damals in der Westendallee 98 c in Berlin-Charlottenburg wohnte. Er war ein enger und langjähriger Freund von Marcus Behmer, der zuvor auch unter dieser Adresse gelebt hatte. Haucke war ein bei Erich Drescher in Berlin ausgebildeter Kupfer-Kunst-Drucker. Sein Sohn Marcus Haucke (geb. 1957 in Berlin-Westend) hat sich früh dem Werk Behmers verschrieben, sein handschriftliches Werkverzeichnis transkribiert und Behmer-Publikationen sowie Ausstellungen erarbeitet.L1 L2 Werner Haucke erbte 1958 den künstlerischen Nachlass von Marcus Behmer und hatte bis zu seinem Tod 1974 die behmerschen Bild- und Folgerechte inne. Sein (nach dem Künstler benannter) Sohn Marcus Haucke, als Antiquariatsbesitzer und Leiter der Behmer-Galerie Schloss Marcipan in Berlin tätig, übernahm und erweiterte die Behmer-Sammlung auf rund 1.000 Arbeiten (freundliche Auskünfte von Marcus Haucke, Januar 2011 und Februar 2016).

Recherche: CT | Text: CT

unbezeichnet

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, erworben Januar 1959

Q2 Karteikarte Sammlung der Zeichnungen (West) und Karteikarte Druckgraphik (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, B 384 d [doppelt verzeichnet]

Q3 Karteikarte Senat, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

L1 Marcus Behmer. Aquarelle, Bücher, Graphik, Exlibris, Neujahrswünsche, „Täfele“, Zeichnungen, hrsg. von Marcus Haucke, Ausst.-Kat. Antiquariat Marcus Haucke Berlin, Berlin [Selbstverlag] 2001, Nr. 73 und 76 (mit späterer Vorzeichnung); Nr. 155–173

L2 Marcus Behmer, L’Œuvre gravé [eigenhändiges Werkverzeichnis der Druckgraphik 1899–1942], transkribiert, bearb. und ergänzt von Marcus Haucke, unveröffentlichtes Manuskript, Berlin 2005 („Vorzeichnung zu B 395 Petron Nr. [ ] Giton am Feldweg. [Holzschnitt] Holz. 70 x 84 [mm]. del. - inc. 3. III. [19]31. Coltaccio.“)

L3 Petronius, Satiricon oder Das Gastmahl des Trimalcion, übertragen von Wilhelm Heinse, illustriert von Marcus Behmer, Frankfurt am Main 1986 (2. Aufl.), S. 48