Da Mia Lederers Zeichnung „Mädchen beim Ankleiden“ nach dem Ankauf nicht ins Inventarbuch der Galerie des 20. Jahrhunderts eingetragen wurde, ist sie als dem Museumsbestand zugehörig nur über verschiedene Listen nachweisbar, die über das Erwerbungsjahr 1952 hinaus keine Zusatzinformationen über die Herkunft des Blattes liefern.^{Q1 Q2} Zudem ist die Zeichnung bislang undatiert, doch befand sich Mia Lederer (1921–2001) während der NS-Zeit noch weitgehend in der Ausbildung. Ihre künstlerisch produktive Phase setzte erst um 1943 ein, als sie als Werbegraphikerin aktiv ihr Berufsleben begann. Nach dem Krieg übernahm sie die Leitung der Illustrationsklasse der Heinrich-Zernack-Schule in Berlin und arbeitete als freie Illustratorin für Buchverlage und Tageszeitungen.^L2 Vermutlich entstand auch dieses Blatt nach 1945 und ist somit von jeglicher Möglichkeit eines NS-verfolgungsbedingten Verlustes befreit. Nach 1952 erwarb Jannasch rund zehn weitere Arbeiten direkt von der Künstlerin, die sie sämtlich in der Nachkriegszeit geschaffen hatte. Da jedoch ein früheres Entstehungsdatum als 1945 nicht komplett ausgeschlossen ist, wurde das Blatt in den Provenienzforschungsbestand aufgenommen.

Recherche: HS | Text: HS

Q1 Liste Senat – Galerie des 20. Jahrhunderts (Werke lebender Künstler), 1.4.1959, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 04-0300-00-001

Q2 Übergabeliste Kästen Graphik an die Nationalgalerie, 1968, Kasten C 7, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-077

Q3 Bestandsliste Sammlung der Zeichnungen, 1985/86, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie

Q4 Hauptverzeichnis für Kunstwerke B 3000/303, Senator für Volksbildung, Berlin, Referat Bildende Kunst [Inventar 1949–1958], Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 04-0300-00-001, 55/20, lfd. Nr. 384