Edwin Scharff (1887–1955)
Zwei Pferde, 1923
Aquarell und Tusche auf Papier
Blattmaß 51,0 x 37,5 cm
Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin
Zwischen 1949 und 1968 erworben durch das Land Berlin
Abweichende Titel
ein weiblicher und drei männliche Akte
Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts: Edwin Scharff 1923
unten links: Für [oder: Fam?] Dr. [unleserlich] Lenz
Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 369/W
Weitere Nummern: 369/W
1950er-Jahre Q3 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin Q1
1968 bis 1986 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Sammlung der Zeichnungen) Q5
seit 1986 (mit Übergabe der Sammlung der Zeichnungen) als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Da Pferde zu den Lieblingsmotiven Scharffs gehörten, ist die Provenienzrecherche bei Blättern mit solchen Darstellungen schwer. In Rolf Italiaanders 1947 veröffentlichtem Buch über Pferde-Zeichnungen des Künstlers ist das Blatt aus der Galerie des 20. Jahrhunderts nicht genannt.L1 Weder der privat verwaltete schriftliche Nachlass Scharffs, der unter anderem Listen zu Käufern und Besitzern seiner Werke enthält (freundliche Auskunft der Nachkommen, 15.3.2013), noch die Materialien im Ulmer Edwin-Scharff-Museum (freundliche Auskunft von Larissa Ramscheid, ehemals Edwin-Scharff-Museum Neu-Ulm, 25.6.2012) geben Aufschluss über den Vorbesitz. Allein eine unleserliche Beschriftung, die der Künstler in der linken unteren Ecke der Studie angebracht hat, birgt einen vagen Hinweis: „Fam Dr. [unleserlich] Lenz“ oder „Für Dr. [unleserlich] Lenz“ scheint hier zu stehen. Vermutlich also hat Scharff das Blatt einem Sammler dieses Namens geschenkt, doch ist ein Dr. Lenz in der kunsthistorischen Forschung zu Scharff unbekannt.
Auf einer 1959 erstellten Liste „In der Galerie befindliche Bilder aus B 3000/301 (Wandschmuck)“Q3 wird Scharffs Pferde-Zeichnung erstmals im Kontext der Galerie des 20. Jahrhunderts erwähnt. Sie wurde demnach aus dem Etat für Kunst zur Ausschmückung von Senatsräumen – worauf auch das W in der Inventarnummer hinweist –in den 1950er-Jahren erworben. Bei Auflösung der Galerie des 20. Jahrhunderts 1968 gelangte das Blatt in die zur Nationalgalerie gehörige Sammlung der Zeichnungen, die 1986 an das Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin übergeben wurde.
Recherche: HS | Text: CT
unten rechts, Signatur: Edwin Scharff
Q1 Liste der Zeichnungen und Aquarelle, die am 5.6.1968 aus dem Bestand der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, 369/W
Q2 Liste der Zeichnungen und Aquarelle aus der ehemaligen Galerie des 20. Jahrhunderts, die 1986 aus dem Bestand der Neuen Nationalgalerie (Sammlung der Zeichnungen) an das Kupferstichkabinett (West) übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, 369/W
Q3 Liste „In der Galerie befindliche Bilder aus B 3000/301 (Wandschmuck)“, 1959, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 04-0300-00-006.2
Q4 Übergabeliste Kästen Graphik an die Nationalgalerie, 1968, Kasten B 10, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-049
Q5 Bestandsliste Sammlung der Zeichnungen, 1985/86, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie
L1 Rolf Italiaander (Hrsg.), Edwin Scharff. Pferde und Reiter. 23 Zeichnungen, Reinbek bei Hamburg 1947