Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Max Beckmann (1884–1950)
Gesichter, 1919

Mappe mit 19 Radierungen auf Japanpapier, Ex. 35/40
53,2 x 39,5 x 2,4 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1949 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 850 DM

Weitere Werkdaten

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
je Blatt, unten rechts, Bleistift: Signatur
unten links: Bildtitel
untere rechte Ecke: Prägestempel der Marées-Gesellschaft (Ganymed)

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: G 57/27g
Inventar Land Berlin: 6 G
Weitere Nummern: G 57/27g (Ma 22); 57/27

Provenienz
1949 Galerie Gerd Rosen, Berlin Q4
1949 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben bei der Galerie Rosen Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Die druckgraphische Mappe „Gesichter“ von Max Beckmann erschien 1919 beim Verlag der Marées-Gesellschaft, deren Trockenstempel sich auf jedem der enthaltenen Blätter findet. Nicht ganz eindeutig ist, wie hoch die Auflage der Mappe tatsächlich war: In den Quellen kursieren die Zahlen 40 und 100 als Auflagenhöhe, das Standardwerk von James Hofmaier erwähnt eine Auflage von 60 Exemplaren.L1

„Gesichter“ umfasst 19 Radierungen Beckmanns aus den Jahren 1914 bis 1918 mit folgenden Titeln: 1) „Selbstbildnis“, 1917; 2) „Familienszene“, 1918; 3) „Irrenhaus“, 1918; 4) „Liebespaar“, 1916; 5) „Bordellszene“, 1918; 6) „Mainlandschaft“, 1918; 7) „Das Gähnen“, 1918; 8) „Mitternacht“, 1916; 9) „Kaffee-Musik“, 1918; 10) „Der Abend“, 1916; 11) „Kreuzabnahme“, 1918; 12) „Auferstehung“, 1918; 13) „Straße in Frankfurt“, 1918; 14) „Landschaft mit Balkon“, 1918; 15) „Zwei Offiziere“, 1915; 16) „Spielende Kinder“, 1918; 17) „Prosit Neujahr“, 1917; 18) „Große Operation“, 1914; 19) „Selbstbildnis“, 1916.

Adolf Jannasch erwarb die Mappe für die Galerie des 20. Jahrhunderts (West) im Jahr 1949 bei der Berliner Galerie Rosen. Über Gerd Rosens Bezugsquelle oder weitere Vorbesitzer lässt sich nichts ermitteln. Da auch in Ost-Berlin noch 1950 mit Magistratsgeldern ein Exemplar der Mappe „Gesichter“ gekauft wurde (bei der Galerie Nierendorf in West-Berlin), ist die Mappe heute, nach Wiedervereinigung der Sammlungen, im Kupferstichkabinett zweifach vorhanden.

Recherche: CT | Text: CT

Textheft Vorsatzblatt hinten verso: Exemplarnummerierung
auf Mappendeckel: Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts mit Inv.-Nr. G57/27g Ma 22
Innenseite Mappendeckel, handschriftliche Vermerke: MAAA,- / Nachgesehen [u. a.]

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 22.3.1949

Q2 Karteikarte Mappen (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, G 57/27g, Ma 22

Q3 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-001 ff., S. 19–23, Ma 22 57/27

Q4 Ankaufsbestätigung (23.3.1949) und Rechnung (24.4.1949) zwischen Adolf Jannasch und Gerd Rosen, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1445

Q5 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-006

Q6 Karteikarte Senat, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

L1 James Hofmaier, Max Beckmann. Catalogue raisonné of his prints, Bern 1990, Nr. 81, 84, 88–90, 105, 108, 126–137

L2 Klaus Gallwitz (Hrsg.), Max Beckmann. Die Druckgraphik, Karlsruhe 1962, Nr. 55, 60, 65–67, 82, 86, 97–10