Ernst Beyeler war zunächst in dem Basler Kunst- und Buchantiquariat La Librairie du Château d’Art von Oskar Schloss, dem Verleger buddhistischer Texte, tätig, ehe er nach dem Tod des Arbeitgebers 1945 das Geschäft übernehmen und weiterführen konnte.
Anfänglich richtete er die Galerie auf deutsche Kunst aus; gezeigt wurden die wichtigsten Maler des Expressionismus, aber auch Käthe Kollwitz, Edvard Munch und Alexej von Jawlensky waren bei Beyeler vertreten, ergänzt durch französische Meistergraphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Zeitgenössische und lokale, zum Teil befreundete Künstler gehörten ebenso von Beginn an zum Programm. 1952 und 1953 folgten mit „Bilder des 20. Jahrhunderts“ und „Tableaux français“ erste, noch kleine Kataloghefte, die ganz in der Tradition graphischer Bestandskataloge standen.
An die Galerie des 20. Jahrhunderts beziehungsweise das Land Berlin verkaufte Ernst Beyeler die Gemälde „Komposition“ von Piet Mondrian 1963, „Mann mit Puppe“ von Oskar Kokoschka 1974 und acht Tafeln des „Lebensfrieses“ von Edvard Munch 1966. Als Vorbesitzer taucht die Galerie Beyeler in den Provenienzen der Gemälde „Regatta in Sainte-Adresse“ von Raoul Dufy, „Badende am Strand“ von Ernst Ludwig Kirchner und „Der Wald“ von Edvard Munch auf.
Beyeler gehörte zu den Mitbegründern der Messe Art Basel, zudem wurde 1997 in Riehen bei Basel das Privatmuseum Fondation Beyeler eröffnet.
Quellen
Akten der Galerie Beyeler aus den 1950er-Jahren kaum erhalten
Beyeler-Stiftung in der Fondation Beyeler, Riehen
Esther Keller, Ernst Beyeler. Von Kunst bewegt, Basel 2014
Zeitraum / Adresse / Firmierung
- 1945 Geschäftsübernahme: La Librairie du Château d’Art (durch Ernst Beyeler)
- 1945 bis 2011 Bäumleingasse 9, Basel/Schweiz
- 1952 Umbenennung: Galerie Beyeler
- 2011 Schließung
Personen
- Ernst Beyeler (1921–2010) Leiter ab 1945
- Hildy Beyeler (geb. Hilda Kunz 1922–2008), Mitarbeiterin
- Claudia Neugebauer Mitarbeiterin
Schwerpunkte
deutscher Expressionismus, französische Kunst