Die Bestände der Galerie Victor Hartberg, gegründet 1925, wurden 1933 im Internationalen Kunst- und Auktionshaus Berlin versteigert. Otto von der Heyde übernahm daraufhin die Galerieräume. Von der Heyde war seit 1919 im Berliner Kunsthandel bei Altkunst, den Galerien van Diemen und Luz sowie von 1925 bis 1933 in der Galerie Hartberg tätig gewesen.
Die Anmeldung bei der Reichskammer der Bildenden Künste erfolgte erst 1935, ein formaler Ausschluss von 1941 wurde zurückgezogen. Das Ausstellungsprogramm war den Nazis nicht genehm, einige Ausstellungen lehnte die Reichskammer ab. Die berühmte Franz-Marc-Gedächtnisausstellung war 1936 nicht nur in der Galerie Nierendorf, sondern auch bei von der Heyde zu sehen. Obwohl das gesamte Lager von der Heyde 1943 zerstört wurde, existierte die Galerie noch mindestens bis 1949 weiter.
Die Galerie Victor Hartberg, später Galerie von der Heyde, taucht in den Provenienzen der Gemälde „Liegender Akt“ von Willy Jaeckel, „Badende Frauen“ von Franz Marc und „Spaziergang in Blumen“ von August Macke auf, die für die Galerie des 20. Jahrhunderts erworben wurden.
Quellen
kein Nachlass der Galerie Hartberg/Galerie von der Heyde bekannt
Landesarchiv Berlin: Unterlagen zu Otto von der Heyde; Personenakte der Reichskammer der Bildenden Künste (A Rep. 243-04/3437)
Otto von der Heyde, Kunsthandel vor 1945, in: Hermann Kießling (Hrsg.), Kunst in Berlin 1945 bis heute, Berlin und Zürich 1969, S. 212 f.
Zeitraum / Adresse / Firmierung
- 1925 Gründung: Galerie Victor Hartberg
- 1925 bis 1943 Schöneberger Ufer 41, Berlin
- 1940er-Jahre Umbenennung: Galerie von der Heyde
- bis mindestens 1949 Oldenburgallee 14, Berlin
Personen
- Victor Hartberg, Gründer und Leiter von 1925 bis 1933
- Otto von der Heyde (1882–1976), Mitarbeiter von 1925 bis 1933 und Leiter von 1933 bis 1949
Schwerpunkte
klassische Moderne