Herwarth Walden, expressionistischer Musiker und Literat, eröffnete 1912 die Galerie Der Sturm. Den Namen hatte sich Waldens erste Ehefrau, Else Lasker-Schüler, ausgedacht; auch die von 1910 bis 1932 bestehende Zeitschrift war so benannt.
1913 richtete Herwarth Walden den „Ersten Deutschen Herbstsalon“ in Berlin aus, der über neunzig Künstler versammelte und zugleich Ausstellung und Kunstmesse für junge, noch nicht etablierte Künstler sein wollte. Er war als Gegenveranstaltung zur bereits anerkannten Moderne gedacht, die ein Jahr zuvor auf der Sonderbundausstellung in Köln gezeigt worden war. Walden verhalf mit dieser Ausstellung Künstlern wie Wassily Kandinsky, Max Ernst und Willi Baumeister zum Durchbruch. 1916 eröffnete Walden zudem eine Kunstschule, 1917 eine Buchhandlung und 1918 eine Bühne.
1929 musste die Galerie Der Sturm aus finanziellen Gründen schließen, Herwarth Walden emigrierte 1932 in die Sowjetunion.
Die Provenienzen der Gemälde „Zwei Figuren mit Blau und Rosa (Mauerbild)“ von Willi Baumeister, „Hirtin“ von Heinrich Campendonk, „Sommer“ von Georg Muche und „An der Quelle“ von Georg Schrimpf, erworben für die Galerie des 20. Jahrhunderts, weisen die Galerie Der Sturm als Vorbesitzer aus.
Quellen
Nachlass (Sturm-Archiv) in der Staatsbibliothek zu Berlin
Sturm-Kataloge unter www.zikg.eu/bibliothek/studienzentrum/digitalisierung/kataloge-sturm, letzter Zugang 3.2.2016
Irene Chytraeus-Auerbach und Elke Uhl (Hrsg.), Der Aufbruch in die Moderne. Herwarth Walden und die europäische Avantgarde, Berlin 2013
Zeitraum / Adresse / Firmierung
- 1912 Gründung: Galerie Der Sturm
- 1913 bis 1928 Potsdamer Straße 134 a, Berlin
- 1928/29 Kurfürstendamm 173, Berlin
Personen
- Herwarth Walden (Georg Levin 1878–1941), Gründer und Leiter von 1912 bis 1929
Schwerpunkte
Expressionismus, Futurismus, Dadaismus, Neue Sachlichkeit