Willi Raeber war von 1922 bis 1926 am Kunsthaus Basel beschäftigt und zudem publizistisch tätig; er schrieb mehrere Künstlerbiografien und ein Werkverzeichnis zu Caspar Wolf, außerdem war er Vizepräsident des Schweizer Kunsthändlersyndikats.
In der 1927 von Willi Raeber gegründeten Galerie Dr. Raeber wurden Handzeichnungen, Gemälde alter und moderner Meister, mittelalterliche Skulptur sowie französische und schweizerische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts angeboten. Auch privat sammelte Raeber vorwiegend französische Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt lag auf dem Kunsthandel, es gab kaum monografische Ausstellungen.
Während der NS-Zeit war Raeber in mehrere Transaktionen geraubter Kunst involviert, so bestand unter anderem Kontakt zum Kunsthändler Walter Andreas Hofer. Raeber arbeitete außerdem eng mit der Galerie Fischer in Luzern zusammen.
1944 befand sich das Gemälde „Mädchen mit Blütenkranz im Haar“ von Paula Modersohn-Becker im Besitz der Galerie Raeber und wurde für zwei Ausstellungen als verkäufliche Leihgabe zur Verfügung gestellt. Dieses Werk gelangte später über die Galerie Vömel in die Galerie des 20. Jahrhunderts.
Quellen
Du. Kulturelle Monatsschrift, Jg. 19, H. 10: Wer ist wer im Kunsthandel, 1959
Mitteilungen aus dem Kunstarchiv Werner J. Schweiger, H. 6: Für diese Kunst kein Publikum. Vom Modernen Kunsthandel in Basel bis 1938, Wien 2002
Zeitraum / Adresse / Firmierung
- 1927 Gründung: Galerie Dr. Raeber
- 1920er- bis 1940er-Jahre Dufourstraße 29, Basel/Schweiz
- ab den 1940-Jahren St.-Alban-Anlage 68, Basel
Personen
- Willi Raeber (1897–1976) Gründer und Leiter ab 1927
Schwerpunkte
französische und schweizerische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, mittelalterliche Plastik, alte Meister