Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


Einführung Kunsthandel A–Z

Annely Juda Fine Art, London

Die als Tochter jüdischer Eltern in Kassel geborene Anneliese Brauer emigrierte 1933 mit ihrer Familie nach Palästina und zog 1937 nach London, wo Anneliese Brauer nach der Heirat mit Paul Juda 1939 fortan den Namen Annely Juda führte. 1956 begann sie für den Kunsthändler Eric Estorick zu arbeiten und gründete 1960 ihre eigene Galerie.

In dieser, der Molton Gallery, stellte Annely Juda anfangs zeitgenössische britische Künstler aus, darunter William Turnbull und Gillian Ayres. In den 1970er-Jahren wurde der Schwerpunkt auf Künstler der klassischen Moderne gelegt; so verkaufte Annely Juda Fine Art 1978 das Werk „Konstruktion No. 8“ von Friedrich Vordemberge-Gildewart an das Land Berlin.

In den 1980er-Jahren kooperierte ihre Galerie mit der Rowan Gallery, um das Angebot an zeitgenössischer britischer Kunst auszubauen. Auch Annely Judas persönliches Interesse an moderner japanischer Kunst äußerte sich in entsprechenden Künstlervertretungen in ihrer Galerie, die seit ihrem Tod von ihrem Sohn David Juda weitergeführt wird.

Zeitraum / Adresse / Firmierung

  • 1960 Gründung: Molton Gallery
  • 1960 bis 1963 South Molton Street, London/Großbritannien
  • 1963 Umbenennung: Hamilton Galleries
  • 1963 bis 1967 St. George Street, London
  • 1967 Umbenennung: Annely Juda Fine Art
  • 1968 bis 1990 11 Tottenham Mews, London
  • 1982 bis 1985 Kooperation mit Rowan Gallery, unter dem Namen Juda Rowan Gallery
  • seit 1990 23 Dering Street, London

Personen

  • Annely Juda (geb. Anneliese Emily Brauer 1914–2006), Gründerin und Leiterin von 1960 bis 2006
  • David Juda (Sohn geb. 1946), Leiter seit 2006
  • Alex Gregory-Hood (1915–1999) Mitarbeiter von 1982 bis 1985, Leiter der Rowan Gallery

Schwerpunkte

klassische Moderne, insbesondere Konstruktivismus, Bauhaus und De Stijl, zeitgenössische britische und amerikanische Kunst, japanische Kunst