Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


Einführung Kunsthandel A–Z

Galerie Michael Hertz, Bremen

Michael Hertz absolvierte seine Ausbildung zum Buch- und Kunsthändler in Bremen, Köln und Hannover und sammelte dabei erste Berufserfahrungen. Ende der 1930er-Jahre war Hertz als Reisevertreter einer Kölner Bilderrahmenfabrik tätig. 1946 kehrte er in Bremen in den Kunsthandel zurück.

Nebenbei war er zudem Verleger für Graphiken und Handlungsreisender für Kunst, wodurch er während wiederholter Aufenthalte in Paris enge Beziehungen zu französischen Kunsthändlern knüpfen konnte. So lernte er 1949 Daniel-Henry Kahnweiler kennen, mit dem er einen Exklusivvertrag für Graphiken Pablo Picassos in Deutschland abschloss.

In seiner Bremer Galerie vertrat Hertz unter anderem Georges Braque, Fernand Léger, Juan Gris, Henri Laurens, André Masson, Joan Miró und Alexander Calder und hatte zeitweise einen Exklusivvertrag mit Max Ernst. Vielfach agierte Hertz als Vermittler von Ankäufen. In den 1970er-Jahren veranstaltete er Ausstellungen mit Werken der DDR-Maler Bernhard Heisig und Werner Tübke.

Die Galerie Michael Hertz verkaufte 1962 „Herbstlied“ von Ernst Wilhelm Nay, 1965 „L’Aile“ von André Masson und 1966 „Hockende Frau“ von Henri Laurens an die Galerie des 20. Jahrhunderts.

Quellen

Nachlass im Zentralarchiv des internationalen Kunsthandels, Köln

Michael Hertz, Kunsthändlerjahre 1931–1981, in: sediment. Mitteilungen zur Geschichte des Kunsthandels 2/1997 (Auszüge aus den unveröffentlichten autobiografischen Aufzeichnungen/Memoiren)

Zeitraum / Adresse / Firmierung

  • 1955 Gründung: Galerie Michael Hertz
  • 1955 bis 1962 Schwachhauser Heerstraße 47, Bremen
  • 1962 bis 2011 Richard-Wagner-Straße 22, Bremen
  • 1981 Umbenennung: Galerie Cornelius Hertz
  • 2011 Schließung

Personen

  • Michael Hertz (1912–1987) Gründer und Leiter von 1955 bis 1981
  • Cornelius Hertz (geb. 1946) Geschäftsführer ab 1981

Schwerpunkte

französische Künstler, Max Ernst