Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Galerie del Vecchio als reine Kunsthandlung geführt. 1848 etablierte Otto Süßmilch eine ständige Kunstausstellung mit laufenden Wechselausstellungen, womit die Familie Süßmilch zu einem sehr frühen Zeitpunkt in Deutschland Ausstellung und Handel kombinierte. Dadurch machte sie die Galerie del Vecchio zur bedeutendsten Kunsthandlung ihrer Zeit in Leipzig. 1881 folgte die Verleihung des Titels „Königlich Sächsische Hofkunsthandlung“.

Unter der Leitung von Andreas Johann Fischer-Thorer, einem Geschäftsfreund des Kunsthändlers Wilhelm August Luz in Berlin, fanden ab 1910 zudem Versteigerungen in der Galerie del Vecchio statt. In den folgenden Jahren wurden zwar auch Futuristen und Expressionisten ausgestellt, dennoch blieb der breite bürgerliche Publikumsgeschmack profilbestimmend. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sich die Galerie, bedingt durch die politischen Verhältnisse, nicht mehr behaupten.

Das 1913 entstandene „Selbstbildnis“ von Willy Jaeckel aus der Galerie des 20. Jahrhunderts weist eine Del-Vecchio-Provenienz auf.

Quellen

Firmenarchiv 1943 vernichtet

Karsten Hommel, Pietro del Vecchio. Zur Geschichte einer Leipziger Kunsthandlung 1799–1953, in: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte, Bd. 11, 2004, S. 89–112

Monika Gibas (Hrsg.), „Arisierung“ in Leipzig. Annäherung an ein lange verdrängtes Kapitel der Stadtgeschichte der Jahre 1933 bis 1945, Leipzig 2007