Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Bernhard Hoetger (1874–1949)
Alte Dirne, 1924

Bronze

Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

1954 erworben durch das Land Berlin
Inventarwert: 1.200 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Dirne

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
hinten am Nacken, Gussmarke, oval: Hugo Pelargus / Erzgießer / Stuttgart

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 435
Inventar Land Berlin: 435

Werkverzeichnis-Nummer
Drost WV 101

Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Provenienz
bis 1954 Helene (Lee) Hoetger, Berlin Q3
1954 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, Schenkung von Helene Hoetger Q1 Q3
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
1960 berichtete Adolf Jannasch in einem senatsinternen Schreiben über die Erwerbung zweier Skulpturen von Bernhard Hoetger, „Alte Dirne“ (Inv.-Nr. 435) und „Mädchenkopf“ (Inv.-Nr. 436): „Frau Hoetger hatte aus Dankbarkeit für die kostenlose Unterstellung der Plastiken ihres Mannes der Galerie des 20. Jahrhunderts zwei Bronze-Plastiken gestiftet, die die Galerie selbst aus dem untergestellten Bestand wählen durfte. Eine dritte Plastik wurde von Frau Hoetger gestiftet 1953, als Frau Hoetger während der Bemühungen um einen Ehrensold des Landes Berlin sich bereit erklärte, eine dritte Plastik dem Senat zu stiften. Es wäre noch zu klären, ob diese dritte Plastik als vorläufige Leihgabe zu betrachten ist, da der Ehrensold wahrscheinlich in seiner endgültigen Bewilligung niedriger ausfiel, als Frau Hoetger erwartet hatte. Andererseits glaubte ich als Leiter der Galerie des 20. Jahrhunderts diese drei Plastiken als Eigentum der Galerie ansehen zu dürfen sodaß ich sie in dem Katalog von 1958 unter Nr. 206 [Jungmädchen], 207 [Dirne] und 208 [Mädchenkopf] aufführte. Selbstverständlich bin ich gerne bereit, die dritte Plastik, nämlich den ‚Mädchenkopf‘ Nr. 208 des Katalogs wieder zurückzugeben, falls Frau Hoetger diese Plastik noch immer als vorläufige Leihgabe ansehen sollte.“Q3 Letztendlich wurde jedoch nicht „Mädchenkopf“ an Frau Hoetger zurückgegeben, sondern „Jungmädchen“.

Recherche: CT | Text: CT

auf der Innenwandung des hohlen Kopfes am Halsbereich, handschriftlich, schwarz und blau: 251 / HP 2

Rückansicht

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 7.12.1959

Q2 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 4

Q3 Schreiben Adolf Jannasch an Vbldg. IV B (Senatsabteilung Volksbildung), 20.6.1960 [zitierend aus einem Schreiben von Adolf Jannasch vom 5.1.1960], Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 03-0403-01-119.8.4

L1 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1958, Nr. 207

L2 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1960, Nr. 230

L3 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1963, Nr. 274

L4 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 350

L5 Bernhard Hoetger 1874–1949. Sein Leben und Schaffen. Mit einem Werkverzeichnis von Suse Drost, Bremen 1974, Nr. 101