Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Hans Arp (1886–1966);
Sophie Taeuber-Arp (1889–1943)

Duo-Collage, 1918

Papier, Karton und Silberfolie auf Pappe
82 x 62 cm

Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

1978 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 151.580 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Klebebild

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unbezeichnet

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 1101

Foto: Anders, Jörg P. / © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Provenienz
1918 bis 1957 im Besitz des Künstlers Q6
ab 1957 Collection Mr. and Mrs. Burton G. Tremaine, Meriden/Connecticut, erworben vom Künstler Q6 L2
1973 Privatsammlung New York Q4
1978 Galerie m, Bochum Q4
1978 Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, erworben aus Mitteln des Landes Berlin (Deutsche Klassenlotterie) bei der Galerie m Q1
Hans Arp und Sophie Taeuber, die sich 1915 im Umkreis des Züricher Dadaismus begegnet waren und 1922 heirateten, arbeiteten auch künstlerisch zusammen. Zu ihren frühen gemeinsamen Werken zählt die Serie von vier sogenannten Duo-Collagen aus dem Jahr 1918. Deren Aufbau ist identisch: Mit einer Schneidemaschine geschnittene und in 6 mal 5 Reihen angeordnete Rechtecke aus Papier und Folie füllen eine 82 mal 62 Zentimeter große Pappe.

Das Bild, das sich heute – 1978 aus Mitteln des Landes Berlin (Sondermittel Deutsche Klassenlotterie) erworben und daher mit einer B-Nummer (für das Land Berlin) inventarisiert – in der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin befindet, verblieb nach seiner Entstehung zunächst viele Jahre bei Hans Arp. Dies mag auch mit Sophies Unfalltod 1943 zu tun gehabt haben, durch den die gemeinsam erarbeiteten Kunstwerke Erinnerungswert gewannen. Dass das amerikanische Sammlerehepaar Tremaine das Werk 1957 direkt aus dem Besitz von Hans Arp erwarb, bestätigte Marguerite Hagenbach (Arps Lebensgefährtin und seit 1959 zweite Ehefrau) in einem den Ankauf begleitenden Brief an die Nationalgalerie (freundliche Auskunft von Walburga Krupp, Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e. V., 5.10.2005).

Ein Schreiben der Galerie m in Bochum an Dieter Honisch vom 31. Juli 1976, in welchem dem Nationalgalerie-Direktor neben der Duo-Collage noch zwei andere Werke angeboten wurden, betonte den Aspekt der Herkunft: „Die Provinienzen [sic] aller drei Werke sind einwandfrei und gesichert und selbstverständlich im Falle des Ankaufes auch nachweisbar.“Q4

Recherche: CT | Text: CT

Stempel: S H Taeuber-Arp

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 3.1.1978

Q2 Inventar der Erwerbungen durch das Land Berlin [für die Vereinigten Kunstsammlungen], ab 1967, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, B 1101

Q3 Aufstellung der Erwerbungen 1977–1981, 9.2.1982, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Vereinigte Kunstsammlungen

Q4 Ankaufskorrespondenz, mit Rechnung der Galerie m, Bochum, an Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 8.1.1978, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie

Q5 Protokoll der Ankaufskommission, 29.11.1977, Akten Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Beratende Ankaufskommission, Protokolle, Lotto

Q6 Brief Marguerite Hagenbach an das Sammlerehepaar Tremaine, 12.5.1957, Archiv der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e. V.

L1 Arp, Ausst.-Faltblatt Kestner Gesellschaft Hannover; Institut Français Berlin; Kunstverein Freiburg, o. J., Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, V/Sammlung Künstler: Arp, Hans (keine Provenienzangabe)

L2 Hans Arp, Ausst.-Kat. Museum of Modern Art New York 1958, S. 37 („Collection Mr. And Mrs. Burton G. Tremaine, Meriden, Connecticut“)