Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Lovis Corinth (1858–1925)
Der Maler Leistikow, 1900

Öl auf Leinwand
60 x 49 cm

Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

1952 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 3.300 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Bildnis des Malers Leistikow

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten links: W Leistikow in Agger (Dänemark) / Lovis Corinth pinxit 1900 im Juli

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 84
Weitere Nummern: 16/20

Werkverzeichnis-Nummer
Berend-Corinth 1992 WV 207

Foto: Anders, Jörg P. / CC BY-NC-SA
Provenienz
1901 Kunstsalon Cassirer, Berlin L8
ab 1908 Anna Leistikow Q7
bis 1954 Frau W. Leistikow, Kopenhagen (durch Vermittlung von Oskar Kann, Heidelberg) Q5 Q7
1954 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben von Oskar Kann
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
CORINTH - LEISTIKOW
Leistikow und Corinth waren eng befreundet. Corinth schrieb eine Monographie über den Freund: "Das Leben Walter Leistikows. Ein Stück Berliner Kulturgeschichte. Berlin 1910".

NACHLASS LEISTIKOW
"Ich bin kein Kunsthändler und lediglich von der Tochter Leistikows, die in Dänemark wohnt, beauftragt, mich um den Verkauf zu mühen." (Brief 15.9.1952) / "Die Bilder sind hier im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg als Leihgabe, da mir der Platz dafür fehlt. [...] Alles war bisher im Beistz der Familie Leistikow und nie im Handel." (Brief Oskar Kann an Jannasch, 5.10.1952) Q7

Jannasch an Gunnar Leistikow, 1953: "Inzwischen hat der Senat für die von mir geplante Galerie des 20. Jahrhunderts eine Bronzebüste Ihres Vaters von Kolbe erworben, und ich hoffe, dass mir auch die Erwerbung des Gemäldes von Corinth, das Ihren Vater bei der Arbeit zeigt, gelingt."Q8

Leistikows Frau Anna Mohr (Hochzeit am 4.12.1894) war Dänin, die offenbar nach dem Tode Ihres Mannes nach Kopenhagen zurückzog. Seine Kinder heißen Gerda und Gunnar. Frau W. Leistikow ist vermutlich seine Enkelin.

AUSTELLUNG
Ausgestellt in der Collektivausstellung Emil Orlik, Werke von Lovis Corinth, H. E. Linde-Walther, U. Hübner, E. Vuillard, Gemälde von Edouard Manet. Ausst.-Kat. Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin 1901 L8.

unbezeichnet

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

Q2 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 2 (Depot I)

Q3 Protokoll der Ankaufskommission, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1360 und Landesarchiv Berlin, B Rep. 002-11248

Q4 Liste Platten – Kasten I, Galerie A–K, 25.7.1957, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 02-0204-02-040.1 bis 040.3, Nr. 15

Q5 Rechnungsduplikat, Oskar Kann an die Galerie des 20. Jahrhunderts, 23.3.1954, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1361

Q6 Foto des Gemäldes mit rückseitigem Stempel „Oskar Kann / Heidelberg / Hauptstraße 150“, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Alte Nationalgalerie

Q7 Brief Oskar Kann, Heidelberg, an Adolf Jannasch (Angebot), 15.9.1952 und 5.10.1952, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1361

Q8 Brief Adolf Jannasch an Gunnar Leistikow in New York, 28.3.53, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1622

L1 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1953, Nr. 10

L2 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1958, Nr. 26

L3 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1960, Nr. 24

L4 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1963, Nr. 32

L5 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 50

L6 Lovis Corinth, Das Leben Walter Leistikows: ein Stück Berliner Kulturgeschichte, Berlin 1910, Abb. S. 65

L7 Charlotte Berend-Corinth und Hans Konrad Röthel, Die Gemälde von Lovis Corinth. Werkkatalog, München 1958, Nr. 207

L8 Bernhard Echte und Walter Feilchenfeldt (Hrsg.), „Man steht da und staunt“. Kunstsalon Paul Cassirer. Die Ausstellungen 1901-1905, Wädenswil 2011, S. 62