Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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George Grosz (1893–1959)
Grauer Tag, 1921

Öl auf Leinwand
115 x 80 cm

Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

1954 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 4.000 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Magistratsbeamter für Kriegsbeschädigtenfürsorge

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unbezeichnet

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 97
Inventar Land Berlin: 97
Weitere Nummern: 17/28

Foto: Anders, Jörg P. / © Estate of George Grosz, Princeton, N. J. / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Provenienz
bis 1954 im Besitz des Künstlers Q3
1954 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben vom Künstler Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
George Grosz vermerkte in seinem Kontobuch, in dem er stets die aktuellen Standorte seiner Gemälde verzeichnete, für den 28. Januar 1927 unter der laufenden Nummer 15: „Magistratsbeamter 79 x H 118 / 1921 / 1500“ für den Versand an Alfred Flechtheim.Q5 Flechtheim, bei dem Grosz bis Ende 1931 unter Vertrag stand, präsentierte das Bild, das heute unter dem Titel „Grauer Tag“ bekannt ist, im Februar 1927 in seiner Berliner Galerie.L6 Verkauft wurde es jedoch offensichtlich in jenem Jahr nicht, da es sich noch bis 1954 im Eigentum des Künstlers befand. Adolf Jannasch korrespondierte anlässlich des Erwerbs direkt mit dem Künstler, der zu jener Zeit in Huntington auf Long Island/New York lebte.Q3 Ob das Bild zu den Werken gehörte, die Grosz bei seiner Emigration in die USA 1933 mitnahm, oder zu jenen, die er, in Kisten verpackt, auf dem Dachboden des Hauses seines Schwagers Otto Schmalhausen am Savignyplatz 5 in Berlin eingelagert hatte – in jenem Haus, in dem sich der Künstler kurz nach seiner Rückkehr nach West-Berlin 1959 zu Tode stürzen sollte –, ist nicht überliefert.L5

Recherche: HS | Text: HS

Leinwandrückseite obere Hälfte unten links, Signatur: Grosz / 1921 Juni
Außenrahmen oben rechts: Aufkleber Ausstellung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1995
Keilrahmen oben rechts, rot, eingekreist: 12
Keilrahmen Mittelsteg Mitte, eingekreist: 36
Keilrahmen Mittelsteg rechts: Aufkleber der Staatlichen Museen zu Berlin

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 6.12.1954

Q2 Protokoll der Übergabe der Bestände der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz [Gemälde und Skulpturen aus den Verwaltungs- und Ausstellungsräumen der Galerie], 5.6.1968, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, S. 3

Q3 Briefwechsel zwischen George Grosz und Adolf Jannasch, 20.12.1954, 2.1.1955 und 14.1.1955, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 04-0800-01-028 bis -030

Q4 Liste Platten – Kasten I, Galerie A–K, 25.7.1957, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 02-0204-02-040.1 bis -040.3, Nr. 25

Q5 Kontobuch von George Grosz, Nr. 15, Akademie der Künste, Berlin, George-Grosz-Archiv, Nr. 966 und 967

L1 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1958, Nr. 64

L2 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1960, Nr. 64

L3 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1963, Nr. 79

L4 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 86

L5 Ralph Jentsch, Alfred Flechtheim und George Grosz. Zwei deutsche Schicksale, Bonn 2008, S. 116

L6 Ausstellung von Ölgemälden von George Grosz und Kongo-Skulpturen, Ausst.-Kat. Galerie Alfred Flechtheim Berlin 1927, Nr. 9

L7 Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus, hrsg. von Gustav Friedrich Hartlaub, Ausst.-Kat. Städtische Kunsthalle Mannheim 1925, Nr. 42