Kurz nach seiner Entstehung 1931 gab Fritz Winter sein Gemälde „Bild mit Weiß“ an den Kunsthändler Ferdinand Möller in Berlin ab, der es 1932 auf US-Tour schickte: Als Teil einer von Charlotte Weidler für die College Art Association in New York organisierten Wanderausstellung (Rückseite), zu der Möller neben Winters Arbeit sieben weitere Werke deutscher Zeitgenossen als Leihgaben beisteuerte, wurde es bis zum Sommer 1934 in mehreren US-amerikanischen Museen und Universitäten gezeigt, darunter im Rockefeller Center und im Worcester Art Museum in New York, im Art Institute of Chicago sowie in den Kunstmuseen von Cleveland, Toledo, Baltimore und Cincinnati. Der Ausstellungskatalog, der in verschiedenen Auflagen existiert, umfasste 336 Werke, von denen an jeder Station rund 250 präsentiert wurden (freundliche Auskunft von Lauren Stark, College Art Association, New York, 21.3.2011). Als Besitzer von Winters „Picture with White“ (Nr. 132) ist im Katalog die „Collection Galerie Moller, Berlin“ angegeben.^L4 Dass das Bild nach der Ausstellungstournee wieder an Möller gesandt wurde, belegen ein Brief vom 25. November 1932, auf dem er im August 1934 den Rückerhalt der Werke quittierte („alles zurück“), sowie ein Leihschein mit dem handschriftlichen Vermerk „zurück 5.9.1934“.^Q6

Erst 1961 wird Winters „Bild mit Weiß“ dann wieder genannt: Im Mai wurde es als ehemaliger Besitz der Galerie Ferdinand Möller in Berlin für 2.500 DM auf einer Auktion der Stuttgarter Galerie Ketterer angeboten.^L5 Roman Norbert Ketterer verkaufte es nicht; bereits im März 1962 vermittelte der Düsseldorfer Galerist Wilhelm Grosshennig das Werk dann an die Galerie des 20. Jahrhunderts.^Q7

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Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 12.3.1962

Q2 Protokoll der Sitzung der Ankaufskommission vom 28.3.1962, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6754, Bl. 48

Q3 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 3 (Depot N)

Q4 Pro-forma-Rechnung und Bestellzettel zwischen der Galerie des 20. Jahrhunderts und der Galerie Wilhelm Grosshennig, März/April 1962, Bildakte Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie

Q5 Protokoll der Ankaufskommission, 28.3.1962, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1893

Q6 Brief Ferdinand Möller an die College Art Association, 25.11.1932 [sowie Vorlauf- und Folgekorrespondenz zum Leihvorgang], Ferdinand-Möller-Archiv, Berlinische Galerie, DE BG-GFM-MF 5314, 155

Q7 Rechnung Wilhelm Grosshennig an die Galerie des 20. Jahrhunderts, 12.3.1962 [mit Vermerk: „am 29.3.1962 an Möller“], Archiv der Galerie Wilhelm Grosshennig, Düsseldorf, freundliche Auskunft von Margret Heuser-Mantell, 8.8.2011 und 25.10.2011