Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Heinz Fuchs (1886–1961)
Stadt im Schnee, 1926/27

Öl auf Leinwand
101 x 130 cm

Standort
Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin

1961 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 5.000 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Winterlandschaft; Winterbild

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts: Fuchs / 26/27

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: B 512
Inventar Land Berlin: 512
Weitere Nummern: 37/512

Foto: März, Roman
Provenienz
wohl bis 1961 im Besitz des Künstlers Q5 L4
1961 „Große Berliner Kunstausstellung“, Berlin Q1 L4
1961 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben aus der „Großen Berliner Kunstausstellung“ Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Heinz Fuchs empfahl 1960 Leopold Reidemeister sein Gemälde „Stadt im Schnee“, das er in seinem Atelier aufbewahrte, als Exponat für die Ausstellung „Berlin. Ort der Freiheit für die Kunst“, die in jenem Jahr von den Ehemals Staatlichen Museen Berlin und der Hochschule für Bildende Künste Berlin in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg ausgerichtet wurde.Q5 Es sei nebst einem weiteren, so schrieb Fuchs weiter, das einzige Bild, das ihm aus der Zeit der Novembergruppe noch erhalten sei.

Seit 1918 war Fuchs Mitglied der Novembergruppe und bis 1922 in deren Arbeitsausschuss aktiv gewesen. Einen Großteil der in dieser Zeit entstandenen Frühwerke verlor er 1944 im alliierten Luftkrieg durch Bombentreffer. Nach dem Krieg bezog er ein Atelier in der Hochschule für Bildende Künste Berlin, an die er 1947 als Professor berufen wurde. Hier verwahrte er nunmehr das Bild „Stadt im Schnee“,Q5 das Reidemeister jedoch nicht, wie von Fuchs gewünscht, in seine Ausstellung aufnahm. Stattdessen reichte es der Künstler im Jahr darauf in die „Große Berliner Kunstausstellung“ ein,L4 die seit 1956 in jährlichem Turnus in den Ausstellungshallen am Berliner Funkturm ausgerichtet wurde. Hier erwarb Adolf Jannasch das Gemälde für 5.000 DM für die Galerie des 20. Jahrhunderts.Q1 Q3 Q4

Recherche: HS | Text: HS

Keilrahmen oben Mitte rechts, mit Bleistift eingeritzt: Stadt im Schnee
Keilrahmen oben rechts, Bleistift, Signatur: Fuchs
Keilrahmen unten rechts, Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts mit Inv.-Nr.: 37/512

Rückseite

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 9.6.1961

Q2 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 1 (Depot C)

Q3 Protokoll der Ankaufskommission, 3.5.1961, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6754, Bl. 61, und Landesarchiv Berlin, B Rep. 002-11248 sowie B Rep. 014-1893

Q4 Übersicht Haushaltsmittel 1961, 23.1.1962, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 10-0302-04-187.1

Q5 Brief Heinz Fuchs an Leopold Reidemeister, 12.3.1960, Ausstellungsakte „Berlin. Ort der Freiheit für die Kunst“, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6828

L1 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1963, Nr. 49

L2 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 70

L3 Frühjahrs-Ausstellung. Gemälde, Plastik. Gedächtnisausstellung August Kraus, Ausst.-Kat. Preußische Akademie der Künste zu Berlin 1934, Nr. 44

L4 Große Berliner Kunstausstellung, Ausst.-Kat. Ausstellungshallen am Funkturm Berlin 1961, Nr. 432