Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Georg Tappert (1880–1957)
Weiblicher Akt II. Blatt 9 aus der Mappe „Betty“, 1913

Kaltnadelradierung, angeätzt, auf Papier
Blattmaß 32,7 x 46,2 cm; Bildmaß 19,90 x 24,70 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

zwischen 1961 und 1968 erworben durch das Land Berlin

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Betty liegend, schräg in Aufsicht; Betty IX

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten links, Bleistift: M. l. [h.?] Fuchs z. 9.4.49
unten rechts, Bleistift: G. Tappert 13.

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 157-23,9

Werkverzeichnis-Nummer
Wietek WV 162

Foto: Büttner, Wolfram / © VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Provenienz
bis 1949 im Besitz des Künstlers (Beschriftung)
1949 bis maximal 1961 Heinrich Fuchs, Berlin, wohl als Schenkung des Künstlers erworben (Beschriftung)
bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, wohl zwischen 1957 und 1961 als Schenkung von Heinrich Fuchs erworben
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
In der Sammlung der Galerie des 20. Jahrhunderts finden sich zwei Graphiken (Blatt 4 und Blatt 9) aus Georg Tapperts Mappe „Betty“, die zehn Radierungen der Jahre 1913 bis 1914 enthält. Die Blätter tragen jeweils unten links eine mit Bleistift geschriebene Widmung für Heinrich Fuchs: „Herrn Prof. Fuchs 9.4.54“ beziehungsweise „M. l. Fuchs z. 9.4.49“. Es handelt sich hierbei um Geschenke Tapperts an Heinrich Fuchs, der am 9. April Geburtstag hatte. Heinrich (Heinz) Fuchs (1886–1961) war – wie Tappert – Mitglied der Novembergruppe und zudem ein Kollege Tapperts an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Mehrfach schenkte Tappert Fuchs Graphiken zum Geburtstag.L1

Anlässlich des Todes von Tappert schrieb Fuchs 1957 seine Beileidsbekundung an dessen Witwe Annalise Tappert: „Sie wissen, dass ich Tappert seit 38 Jahren kannte. Wenn unsere Beziehungen auch in früheren Jahren nicht enge waren, so schätzten wir uns doch gegenseitig sehr.“Q3 Obwohl ein Inventareintrag der beiden Radierungen fehlt und somit nicht eindeutig belegbar ist, auf welchen Wegen sie Eingang in die Galeriesammlung fanden, ist doch ein NS-verfolgungsbedingter Entzug durch den für 1949 belegten Besitzerwechsel aus Künstlerhand an Fuchs ausgeschlossen.

Recherche: HS | Text: CT

Trägerpappe unten links: Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts
Trägerpappe unten Mitte, Bleistift: im KGM erfaßt/überprüft 1985
Trägerpappe unten rechts, Bleistift: 1913-II

Q1 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Kasten B 5, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-059

Q2 Adressbuch Georg Tappert, [vor 1957], Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, NL Tappert, Georg, I,A-19

Q3 Brief Heinrich Fuchs an Anneliese [Annalise] Tappert, 17.11.1957, Deutsches Kunstarchiv Nürnberg, NL Tappert, Georg, I,C-76

L1 Gerhard Wietek, Georg Tappert. Werkverzeichnis der Druckgraphik, Köln 1996, Nr. 162