Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Hans Meid (1883–1957)
Spreeweg, 1917

Lithographie auf Büttenpapier, Ex. 44/50
Blattmaß 41,4 x 53,5 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1966 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 90 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Im Berliner Tiergarten

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten links, Bleistift: 44/50
unten rechts, Bleistift: Hans Meid

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 833/67
Hauptverzeichnis Senat: 833/67
Weitere Nummern: 833

Werkverzeichnis-Nummer
Jentsch WV 267

Foto: Büttner, Wolfram / © Hans-Meid-Stiftung, 2016
Provenienz
bis 1966 Privatbesitz Berlin Q5
1966 Galerie Gerda Bassenge, Berlin, 8. Auktion, 1.–4.11.1966 L1
1966 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben bei der Galerie Bassenge Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Der in Pforzheim geborene Künstler Hans Meid lebte von 1908 bis 1943 in Berlin, wo er seit 1919 als Lehrer für Graphik an der Hochschule für Bildende Künste (ab 1924: Vereinigte Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst) arbeitete. Zu seinem umfangreichen druckgraphischen Œuvre gehört die Lithographie „Spreeweg“ (auch: „Im Berliner Tiergarten“) von 1917. Das Blatt aus der Galerie des 20. Jahrhunderts trägt die Exemplarnummer 44/50 und die Signatur des Künstlers. Es wurde zusammen mit zwölf weiteren graphischen Werken beziehungsweise Werkgruppen der 1910er- bis 1950er-Jahre (Inv.-Nr. 822 bis 834) auf der vom 1. bis 4. November 1966 stattfindenden 8. Auktion der Galerie Gerda Bassenge für die Galerie des 20. Jahrhunderts erworben.Q1

Ab 1964 ersteigerte Adolf Jannasch regelmäßig Druckgraphik und Zeichnungen bei der Galerie Bassenge in Berlin, die in der Nachfolge der Galerie Gerd Rosen stand, zu deren treuen Kunden er schon zuvor gezählt hatte. Die Galerie Rosen war 1962, nach dem Tod ihres Inhabers, geschlossen worden. Gerda Bassenge, die 1953 als Auszubildende in die Galerie Rosen gekommen und zuletzt Rosens engste Mitarbeiterin gewesen war, hatte daraufhin im Januar 1963 ihre eigene Galerie in neuen Räumen am Kurfürstendamm 206 eröffnet. Ihr Team bestand zu großen Teilen aus ehemaligen Mitarbeitern Rosens. Auch in der Kundschaft gab es deutliche Kontinuitäten in beiden Galerien.

Zur Provenienz des Blattes konnte ermittelt werden, dass sich das Werk bis 1966 in Berliner Privatbesitz befand.Q5 Eine genauere Zuordnung war bislang nicht möglich.

Im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin finden sich heute drei Werke Hans Meids aus dem Bestand der Galerie des 20. Jahrhunderts (West).

Recherche: HS | Text: CT

Blattrückseite unten links, Bleistift: Inv.-Nr. 833/67 / Hans Meid / Im Berliner Tiergarten / Lith.
Passepartoutrückwand unten links, Bleistift: in KMG, 1987
Passepartoutrückwand unten rechts: Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 4.11.1966

Q2 Karteikarte Druckgraphik (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, 833-67

Q3 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Kasten GF, S. 18, 833/67, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-001 ff.

Q4 Bestellzettel 459668, 11.11.1966, Land Berlin (Senat Wissenschaft und Kunst) an Galerie Bassenge, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6842, Bl. 20

Q5 Archiv der Galerie Gerda Bassenge, Berlin, freundliche Auskunft von David Bassenge, 5.6.2012

L1 Teil I. Alte und Neue Kunst, Aukt.-Kat. Galerie Gerda Bassenge Kunst- und Buchauktionen, 1.–4.11.1966, Berlin 1966, Nr. 1384

L2 Ralph Jentsch, Hans Meid. Das graphische Werk. Ein beschreibendes Verzeichnis der gesamten Druckgraphik von 1901 bis 1950, Esslingen 1978, Nr. 267