Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Ludwig Meidner (1884–1966)
Bärtiger Mann, Kopf in die rechte Hand gestützt, 1927

Lithographie auf Büttenpapier
Blattmaß 55,1 x 45,5 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1965 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 150 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Ecce homo / Kain - unstet und flüchtig

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten Mitte: Meidner / 1929
unten links, Bleistift: 1/21

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 750/63
Inventar Land Berlin: 750/63
Weitere Nummern: 756; 750/63

Foto: Büttner, Wolfram / © Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main
Provenienz
bis 1965 Privatbesitz Berlin Q6
1965 Galerie Gerda Bassenge, Berlin L1
1965 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben bei der Galerie Bassenge, 5. Auktion, 4.–8.5.1965 Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Diese Lithographie von Ludwig Meidner wurde gemeinsam mit acht weiteren graphischen Werken der Vor- und Nachkriegszeit (Inv.-Nr. 751 bis 759) auf der vom 4. bis 8. Mai 1965 stattfindenden 5. Auktion der Galerie Gerda Bassenge für die Galerie des 20. Jahrhunderts erworben.Q1

Seit 1964 ersteigerte Adolf Jannasch regelmäßig Druckgraphik und Zeichnungen bei der Galerie Bassenge in Berlin, die in der Nachfolge der Galerie Gerd Rosen stand, zu deren treuen Kunden er schon zuvor gezählt hatte. Die Galerie Rosen war 1962, mit dem Tod ihres Inhabers, geschlossen worden. Gerda Bassenge, die 1953 als Auszubildende in die Galerie Rosen gekommen und zuletzt Rosens engste Mitarbeiterin gewesen war, hatte daraufhin im Januar 1963 ihre eigene Galerie in neuen Räumen am Kurfürstendamm 206 eröffnet. Ihr Team bestand zu großen Teilen aus ehemaligen Mitarbeitern Rosens. Auch in der Kundschaft gab es deutliche Kontinuitäten in beiden Galerien.

Nach Auskunft der Galerie Bassenge befand sich die Lithographie zuvor in Berliner Privatbesitz. Angesichts der zahlreichen Sammler und Kunstbesitzer, die seit jeher in Berlin ansässig sind, ist ohne weitere Informationen eine Identifizierung des Vorbesitzers und somit das Aufbauen einer Provenienzchronologie unmöglich. Auch hinsichtlich des Künstlers sind Provenienzrecherchen zu dessen Druckgraphik ohne nähere Angaben aussichtlos, da er kein Kontobuch oder eine andere Art der Dokumentation über seine Kunstverkäufe führte (freundliche Auskunft von Erik Riedel, Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum Frankfurt am Main, 13.7.2012).

Recherche: HS | Text: CT/HS

Trägerpappe unten links: Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts
Trägerpappe unten links, Bleistift: in KMG, 1987
Trägerpappe unten Mitte, Stempel: Kupferstich / Kabinett / Berlin-Dahlem

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 4.5.1965

Q2 Karteikarte Druckgraphik (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, 750-63

Q3 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Kasten C 1, S. 10, 750/63, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-001 ff.

Q4 Bestellzettel 459941, 14.5.1965, Galerie des 20. Jahrhunderts an Galerie Bassenge, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6841, Bl. 87

Q5 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Kasten C 10, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-073

Q6 Archiv der Galerie Gerda Bassenge, Berlin, freundliche Auskunft von David Bassenge, 5.6.2012

Q7 Karteikarte Senat, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin

L1 Teil I. Alte und Neue Kunst, Aukt.-Kat. Galerie Gerda Bassenge Kunst- und Buchauktionen, 4. bis 8. Mai 1965, Berlin 1965, Nr. 1121