Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Man Ray (1890–1976)
Komposition mit einer Schere und geschnittenem Papier, 1924

Rayographie (Fototechnik, auf hellem Papier)
Blattmaß 29,0 x 22,0 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1964 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 560 DM

Weitere Werkdaten

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
auf dem Untersatzbogen unten rechts, Signatur, Bleistift: Man Ray Paris 1924
Untersatzbogen oben links: Wasserzeichen

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 720/61
Weitere Nummern: 720/61; 720

Foto: Büttner, Wolfram / © Man Ray Trust, Paris / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Provenienz
bis 1964 Antiquariat Wasmuth, Berlin Q6
1964 Galerie Gerda Bassenge, Berlin, 4. Auktion, 2.–6.11.1964 L1
1964 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben bei der Galerie Bassenge Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Dieses Blatt von Man Ray, ein „Rayographie“ genannter Druck in Fototechnik, wurde gemeinsam mit neun weiteren graphischen Werken der Jahre 1907 bis 1959 auf der vom 2. bis 6. November 1964 stattfindenden 4. Auktion der Galerie Gerda Bassenge für die Galerie des 20. Jahrhunderts erworben (Inv.-Nr. 712 bis 721).Q1

Ab 1964 ersteigerte Adolf Jannasch regelmäßig Druckgraphik und Zeichnungen bei der Galerie Bassenge in Berlin, die in der Nachfolge der Galerie Gerd Rosen stand, zu deren treuen Kunden er schon zuvor gezählt hatte. Die Galerie Rosen war 1962, nach dem Tod ihres Inhabers, geschlossen worden. Gerda Bassenge, die 1953 als Auszubildende in die Galerie Rosen gekommen und zuletzt Rosens engste Mitarbeiterin gewesen war, hatte daraufhin im Januar 1963 ihre eigene Galerie in neuen Räumen am Kurfürstendamm 206 eröffnet. Ihr Team bestand zu großen Teilen aus ehemaligen Mitarbeitern Rosens. Auch in der Kundschaft gab es deutliche Kontinuitäten in beiden Galerien.

Hinsichtlich der Provenienz des Blattes konnte die Galerie Bassenge das Antiquariat Wasmuth in Berlin als Einlieferer benennen.Q6 Leider liegen dem Nachfolge-Verlag Ernst J. Wasmuth keine Informationen über das Werk vor (freundliche Auskunft vom 23.3.2013).

Recherche: CT | Text: CT

Mitte: Stempel Kupferstichkabinett Berlin-Dahlem
auf der Trägerpappe unten links: Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts mit Inv.-Nr. 720/61

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 13.11.1964

Q2 Karteikarte Druckgraphik (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, 720/61

Q3 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Kasten B 5, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-001 ff.

Q4 Bestellzettel B 459998, 6.11.1964, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6840, Bl. 29

Q5 Archiv der Galerie Gerda Bassenge, Berlin, freundliche Auskunft von David Bassenge, 5.6.2012

L1 Teil I. Alte und Neue Kunst, Aukt.-Kat. Galerie Gerda Bassenge Kunst- und Buchauktionen, 2.–6.11.1964, Berlin 1964, Nr. 1181