Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Georges Rouault (1871–1958)
Saint Suaire, 1922-1927

Farblithographie auf Papier
Blattmaß 65,6 x 50,7 cm; Darstellung 58,1 x 44,9 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1958 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 250 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Kopf Christi (Tête du Christ)

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts, im Stein: Georges Rouault
unten links, Bleistift: 1052

Inventarnummern
Staatliche Museen zu Berlin: 28/262
Inventar Land Berlin: 197
Hauptverzeichnis Senat: 24/23

Foto: Büttner, Wolfram
Provenienz
1958 Galerie Gerd Rosen, Berlin, 30. Auktion, 6.–10.5.1958 L1
1958 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben bei der Galerie Rosen Q1
seit 1968 als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
„Saint Suaire“, das Turiner Grabtuch, ist eines von 40 verworfenen Blättern, die Georges Rouault zwischen 1922 und 1927 für die Werkreihe „Miserere“ entwarf. Zur Publikation der Reihe wurden 58 Motive ausgewählt, die, in den 1920er-Jahren in einer Auflage von 425 nummerierten Exemplaren gedruckt, 1948 in Mappenform von der Société d’Édition L’Étoile filante veröffentlicht wurden. Auch die verworfenen Blätter wurden vor ihrem Ausscheiden mehrfach gedruckt, es fehlt jedoch eine Nummerierung. Das vorliegende Blatt gehörte zu einem Ankaufskonvolut von 19 graphischen Werken der 1910er- bis 1950er-Jahre, die Adolf Jannasch 1958 auf der 30. Auktion der Galerie Gerd Rosen vom 6. bis 10. Mai erstand (Inv.-Nr. 247 bis 265). Auf der Ankaufssitzung vom 24. April 1958 war die Freigabe hierzu beschlossen worden. Über die Bezugsquelle Rosens liegen keine Informationen vor. Im Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts ist das Werk mit dem Zusatz „W/K“ versehen, was darauf hinweist, dass es ursprünglich 1968 bei der Fusion der Kunstsammlungen beim Senat bleiben sollte. Vermutlich hat man es nach einer spontan geänderten Entscheidung doch an die Staatlichen Museen übergeben.

Im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin existiert ein weiteres Exemplar von Rouaults „Saint Suaire“, das unter der Inventarnummer 191-58 geführt wird. Dieses Blatt war eine Zeit lang als Leihgabe in Bonn. Es ist jedoch nicht identisch mit dem Blatt aus der Galerie des 20. Jahrhunderts, wie eine interne Quelle aussagt.

Recherche: CT | Text: CT

unten links, Aufkleber der Galerie des 20. Jahrhunderts mit Inv.-Nr.: 28/262

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 24.4.1958

Q2 Karteikarte Druckgraphik (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, 28/262

Q3 Übergabelisten Kästen Graphik an das Kupferstichkabinett, 1968, Kasten D 3, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 11-0201-00-093

L1 Aukt.-Kat. Galerie Gerd Rosen, Berlin 1958, Nr. 1052

L2 Isabelle Rouault und François Chapon, Georges Rouault. Œuvre gravé, Monaco und Paris 1978, Nr. 113