Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Christian Rohlfs (1849–1938)
Schale mit Äpfeln, 1925

Aquarell und Deckfarben auf Papier
Blattmaß 38,0 x 54,8 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1949 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 850 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Apfelstilleben

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten rechts: C R 25

Inventarnummern
Weitere Nummern: G/4/1; 11-4/1; 4/1; 11; B 11-4/1 (4/1)

Foto: Anders, Jörg P. / CC BY-NC-SA
Provenienz
Nachlass Christian Rohlfs
wohl 1938 bis 1947 oder 1949 Helene Rohlfs Q6
1949 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben wohl von Helene Rohlfs Q1 Q6 Q9
1968 bis 1986 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Sammlung der Zeichnungen)
seit 1986 (mit Übergabe der Sammlung der Zeichnungen) als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Dieses Apfelstillleben in Deckfarben und Aquarell wurde im März 1949 unter der Nummer 11 in das Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts eingetragen, gehörte also zu den frühesten Erwerbungen der Galerie nach der Neugründung in West-Berlin. Bis 1968 gelangten fünf weitere Werke von Christian Rohlfs in die Sammlung: zwei zusätzliche Aquarelle, zwei Gemälde auf Leinwand und ein Wandteppich. Das Apfelstillleben wurde über die Galerie Gerd Rosen aus dem Nachlass des Künstlers erworben, den Helene Rohlfs seit dem Tod ihres Mannes 1938 verwaltete und stückweise veräußerte.

Auch Rohlfs, der Ende des 19. Jahrhunderts über den Impressionismus zu freien Malformen gefunden und sich ab 1910 zu einem zentralen Künstler des deutschen Expressionismus entwickelt hatte, gehörte nach 1933 zu den Opfern der Verfemung durch die Nationalsozialisten. Allein aus dem damaligen Christian-Rohlfs-Museum in Hagen wurden 1937 rund 450 seiner Arbeiten als „entartete Kunst“ beschlagnahmt. Am 7. Januar 1938, einen Tag vor seinem Tod, wurde er aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen.

Recherche: HS | Text: CT

unbezeichnet

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 22.3.1949

Q2 Liste der Zeichnungen und Aquarelle aus der ehemaligen Galerie des 20. Jahrhunderts, die 1986 aus dem Bestand der Neuen Nationalgalerie (Sammlung der Zeichnungen) an das Kupferstichkabinett (West) übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, B 11-4/1

Q3 Karteikarte Sammlung der Zeichnungen (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett

Q4 Liste der Zeichnungen und Aquarelle, die am 5.6.1968 aus dem Bestand der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, G/4/1

Q5 Liste Platten – Kasten III, Galerie M–R, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Vereinigte Kunstsammlungen

Q6 Ankaufsbestätigung [23.3.1949] und Rechnung [24.4.1949] zwischen Adolf Jannasch und Gerd Rosen, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1445 [hier mit Zusatznummer AN 2977 vermerkt]

Q7 Liste Platten – Kasten I, Galerie A–K, 25.7.1957, Archiv Berlinische Galerie, DE BG Gal 02-0204-02-040.1 bis -040.3, Nr. 64

Q8 Bestandsliste Sammlung der Zeichnungen, 1985/86, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie

Q9 Protokoll der Ankaufskommission, 22.3.1949, Landesarchiv Berlin, B Rep. 014-1446

L1 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1953, Nr. 65

L2 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1958, Nr. 150

L3 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1960, Nr. 164

L4 Die Galerie des 20. Jahrhunderts. Katalog, hrsg. vom Senator für Volksbildung, Berlin 1963, Nr. 192

L5 Christian Rohlfs, Ausst.-Kat. Haus am Waldsee Berlin 1960, Nr. 41