Die Galerie des 20. Jahrhunderts in West-Berlin
Ein Provenienzforschungsprojekt


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Max Pechstein (1881–1955)
Gelbe und weiße Chrysanthemen, 1900/01

Aquarell und Deckfarben auf grauem Karton
Blattmaß 98,0 x 73,0 cm

Standort
Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin

1966 erworben durch das Land Berlin
Ankaufspreis: 3.500 DM

Weitere Werkdaten

Abweichende Titel
Chrysanthemen; Gelbe und weiße Astern

Bezeichnung Vorderseite / Sichtfläche
unten links: M. Pechstein WS. 00-01

Inventarnummern
Inventar Land Berlin: 815
Weitere Nummern: 815; 815/67

Foto: Katz, Dietmar / © Pechstein Hamburg/T ökendorf / VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Provenienz
1966 Antiquitätenhändler Gerhard Schmidt, Berlin Q1 Q8
1966 bis 1968 Galerie des 20. Jahrhunderts, Berlin, erworben von Gerhard Schmidt Q1
1968 bis 1986 als Dauerleihgabe des Landes Berlin in der Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Sammlung der Zeichnungen)
seit 1986 (mit Übergabe der Sammlung der Zeichnungen) als Dauerleihgabe des Landes Berlin im Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Bei dieser Deckfarbenzeichnung eines Chrysanthemenstraußes handelt es sich um eine Studienarbeit von Max Pechstein aus seiner Zeit an der Kunstgewerbeschule Dresden, die er von 1900 bis 1903 als Student von Wilhelm Kreis besuchte. Über seine Blumenbilder, die während der Sommersemesterferien der Jahre 1900 und 1901 entstanden, schrieb der Künstler: „Es kamen die Ferien. Ich nahm jede Arbeit an und strich Fassaden, nur um etwas zusammenzusparen – bis mich die Malleidenschaft wieder packte. Nachts holte ich mir von einem Felde in Goppeln zwei oder drei Meter lange Sonnenblumen; der Hausmeister ließ mich in die Ateliers der Schule ein und so malte ich allein für mich diese prachtvollen Blattschilfpyramiden mit den flammenden Blütenköpfen, so wie sie inmitten der Felder aufgeragt hatten.“L2

In die Galerie des 20. Jahrhunderts gelangte das Bild 1966 durch einen Ankauf von Gerhard Schmidt, der in den Fernsprechbüchern der 1950er- und 1960er-Jahre als Antiquitätenhändler und „Einkäufer“ verzeichnet ist.Q8 Aus welcher Quelle Gerhard Schmidt die Zeichnung Pechsteins bezog, ist nicht rekonstruierbar; die Provenienzlücke von 1901 bis 1966 lässt sich nicht auflösen.

Recherche: HS | Text: CT

unbezeichnet

Q1 Inventarverzeichnis für Kunstwerke Berlins in der Nationalgalerie B 3000/306 [Inventar der Galerie des 20. Jahrhunderts (West)], 2 Bde., 1949–1982, Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten, Berlin, Eintrag vom 26.7.1966

Q2 Liste der Zeichnungen und Aquarelle aus der ehemaligen Galerie des 20. Jahrhunderts, die 1986 aus dem Bestand der Neuen Nationalgalerie (Sammlung der Zeichnungen) an das Kupferstichkabinett (West) übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, B 815

Q3 Karteikarte Sammlung der Zeichnungen (West), Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett

Q4 Liste der Kunstwerke, die am 6.6.1968 aus dem Depot der Galerie des 20. Jahrhunderts an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz übergeben wurden, o. D., Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Bl. 4 (Depot T)

Q5 Protokoll der Ankaufskommission, 27.7.1966, Staatliche Museen zu Berlin, Zentralarchiv, II/VA 6754, Bl. 346

Q6 Liste Platten – Kasten III, Galerie M–R, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie, Ordner B: Vereinigte Kunstsammlungen

Q7 Bestandsliste Sammlung der Zeichnungen, 1985/86, Staatliche Museen zu Berlin, Neue Nationalgalerie

Q8 Amtliche Fernsprechbücher 1951, 1955, 1966/67, Landesarchiv Berlin

L1 Verzeichnis der Vereinigten Kunstsammlungen: Nationalgalerie (Preußischer Kulturbesitz) und Galerie des 20. Jahrhunderts (Land Berlin), hrsg. von den Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1968, S. 167

L2 Max Pechstein, Erinnerungen, Wiesbaden 1960, S. 19