Vor 1933 war Reinhard Franz in der Galerie Matthiesen tätig. 1946 eröffnete er seine Galerie als eine der ersten im Berlin der Nachkriegszeit in Räumen, die das Ehepaar Franz zuvor für seine Boxschule genutzt hatte. Es wurden Bücher, Antiquitäten, Theaterkarten und Kunst des 20. Jahrhunderts angeboten.

1948 fand bei Franz die Ausstellung „Zone 5“ – den vier Besatzungszonen sollte eine fünfte, „unabhängige“ Kunstzone hinzugefügt werden – mit den ehemals von der Galerie Gerd Rosen vertretenen Künstlern Karl Hartung, Jeanne Mammen, Hans Thiemann, Heinz Trökes, Hans Uhlmann und Mac Zimmermann statt.

1951 eröffnete Arnold Zweig, Präsident der Ost-Berliner Deutschen Akademie der Künste, eine Ausstellung zu Fritz Cremer in der Galerie Franz in der Kaiserallee, der Propaganda für den Kommunismus unterstellt wurde. Kurz darauf wurde Franz der Gewerbeschein entzogen, weitere Ankäufe seitens des Senats wurden abgelehnt. Die unter dem Namen Elli Franz geführte Galerie Unter den Linden im Ost-Teil der Stadt bestand noch bis 1955, bevor sich das Ehepaar ganz aus dem Kunstbetrieb zurückzog.

Adolf Jannasch erwarb 1949 und 1950 Werke bei der Galerie Franz für die Galerie des 20. Jahrhunderts, darunter die Gemälde „Dorf“ von Christian Rohlfs, „Kirche von Niedergrunstedt“ von Lyonel Feininger, „Landschaft bei Dresden“ von Erich Heckel, „Das Urteil des Paris“ von Otto Mueller sowie die beiden Skulpturen „Der Buchleser“ von Ernst Barlach und „Frau mit Rindern“ von Ewald Mataré. In der Provenienz von Ernst Wilhelm Nays Gemälde „Ostseefischer“ erscheint die Galerie Franz als Vorbesitzer.

Quellen

kein Nachlass bekannt

Material in der Berlinischen Galerie

Eckhart Gillen und Diether Schmidt (Hrsg.), Zone 5. Kunst in der Viersektorenstadt 1945–1951, Berlin 1989

Beatrice Vierneisel, Galerie Franz, www.beatricevierneisel.de/orte/galerie-franz.html, letzter Zugang 9.12.2015